Stellt Euch vor es brennt und niemand kommt zum Löschen…

Stellt Euch vor es brennt und niemand kommt zum Löschen…

Zum Glück sind wir noch nicht soweit und im Marktflecken Mengerskirchen sind wir mit etwa 160 Einsatzkräften im Verhältnis zu unserer Einwohnerzahl zurzeit auch noch überdurchschnittlich gut ausgestattet. Aber dennoch wird die viel beschriebene demographische Kurve in Zukunft auch an Mengerskirchen nicht vorbeigehen.

Woanders gibt es bereits freiwillige Feuerwehren, die an der Grenze ihrer Einsatzfähigkeit sind – oder eigentlich sogar schon darunter. Dem gilt es vorzubeugen. Die Frage wird also sein: wie kann man Anreize schaffen, um auch in Zukunft Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren zu gewinnen – und vor allem dann auch langfristig zu binden.

Den meisten Menschen ist ja gar nicht bewusst, dass die freiwillige Feuerwehr gar nicht berufsmäßig tätig ist. Da ja die Einsatzfähigkeit an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich sichergestellt wird und bei Alarmierung in kürzester Zeit die Einsatzkräfte vor Ort sind. Dies ist aber nur zu bewältigen, weil noch genügend Idealisten bei der Feuerwehr ehrenamtlich tätig sind, die ihre persönliche Freizeit einem Einsatz zum Wohle anderer Menschen oder sogar auch Tieren unterordnen.

Leider werden diese Idealisten aber weniger. Deshalb ist es wichtig, neben dem Lob in Sonntagsreden, hier auch finanzielle Anreize zu schaffen. Insbesondere auch deshalb, weil es ja heutzutage gar nicht mehr so einfach ist, Einsatzkraft bei der Feuerwehr zu werden. Einem potentiellen Bewerber muss man zunächst mal mitteilen, welche Lehrgänge er zu absolvieren hat, um überhaupt eingesetzt werden zu können. Dies bedeutet ein zusätzlicher Freizeitaufwand an mehreren Wochenenden – und wer Führungskraft werden will sogar noch zusätzlich mehrere Wochen an der Landesfeuerwehrschule in Kassel.
Ein guter Weg ist aus unserer Sicht, zumindest diesen zusätzlichen Freizeitaufwand für die Teilnehmer/innen an diesen Lehrgängen seitens der Gemeinde gesondert zu honorieren und damit möglicherweise auch Anreize zu schaffen, dass überhaupt weitere Lehrgänge besucht werden. Einige Gemeinden im Kreisgebiet haben es bereits vorgemacht (z.B. Löhnberg oder Villmar). Hier erhalten die Lehrgangsteilnehmer/innen je nach Dauer und Schwierigkeit des jeweiligen Lehrgangs eine Prämie, sofern der Lehrgang mit Erfolg abgeschlossen wurde.

Zusätzlich gibt es besonders belastetet Einsatzkräfte – nämlich die Atemschutzgeräteträger (AGT) – , die unter Umständen sogar ihre Gesundheit und ggf. ihr eigenes Leben riskieren, um andere zu retten. Um ständig für diese Aufgabe fit zu sein, muss ein AGT jedes Jahr mehrere verpflichtende Teilnahmen an Aus-/Fortbildungsveranstaltungen nachweisen (jährlicher Durchgang durch die Atemschutzübungsstrecke, eine AGT-Unterweisung sowie eine einsatznahe Übung oder ein echter Einsatz), um überhaupt im Einsatzfalle eingesetzt werden zu dürfen. Außerdem muss er/sie sich natürlich körperlich fit halten und dies alle 3 Jahre beim Arbeitsmediziner nachweisen. Auch hier wäre eine jährliche Anerkennungsprämie für alle AGT, die alle Voraussetzungen erfüllt haben, wünschenswert.

Über die Höhe dieser Prämien kann man sicherlich diskutieren. Die Gemeinden Löhnberg und Villmar geben auch hier ein gutes Beispiel.