
Zu einem weiteren Gespräch zum Thema Kunstrasenplatz im Sportzentrum Mengerskirchen trafen sich im Rahmen ihrer Sommertermine Mitglieder der SPD Fraktion mit Vertretern des Leichtathletikclubs Mengerskirchen (LCM). "Uns ist es wichtig bei einem solch komplexen und auch öffentlich aufgeladenem Thema alle betroffenen Parteien zu hören und uns mit ihnen auszutauschen. Nach beiden Gesprächen kann man sagen: unsere Entscheidung diese Gespräche durchzuführen war richtig, wichtig und hilft hoffentlich eine gute Lösung für alle Beteiligten hinzukommen" so Fraktionsvorsitzender Tobias Eckert.
Zu Beginn wurde durch den LCM der Zeitablauf der bisherigen Gespräche und Verhandlungen dargestellt. Auch hier gab es wieder einige Zwischenfragen der anwesenden Kommunalpolitiker. "Nur wer die Sichtweisen der betroffenen Parteien kennt und nachvollziehen kann, der kann auch dazu beitragen die berechtigten unterschiedlichen Anliegen in die weiteren Gespräche mit einzubringen" so Tobias Eckert.
Der Vorstand des LCM bemängelte insbesondere die äußerst dürftige Transparenz seitens der Gemeinde im gesamten bisherigen Verlauf. So sei man im Frühjahr 2016 über die Planung des Neubaus des Rasenplatzes informiert worden, nachdem nach Wahrnehmung des LC schon detaillierte Gespräche zwischen der Gemeinde und dem SV Blau Weiß geführt worden waren und bereits Vertragsentwürfe ausgearbeitet waren. Zustandsberichte und Gutachten zum Rasenplatz, bereits in 2015 von der Gemeindeverwaltung in Auftrag gegeben, wurden erst 2017 dank dem SV Blau Weiß dem LCM zur Kenntnis gegeben.
Insbesondere der seitens des Bürgermeisters ausgeübte Druck in den Gesprächen wurde als besonders unangenehm und einseitig parteiergreifend empfunden. Im Sinne eines gedeihlichen Miteinanders stehe man seitens des LCM jedoch zu der Vereinbarung vom 30.06.2017, obwohl hierdurch sich der LCM in der zukünftigen Nutzung der Anlage für "Leichtathletische Wettkämpfe" eingeschränkt sieht bzw. Diskus- oder Sperrwettkämpfe völlig ausgeschlossen sein werden.
"Ich finde es schon bemerkenswert, dass wir auch heute die identischen Schilderungen erlebt haben wie beim Blau Weiß zum Thema Verhalten der Gemeinde, namentlich des Bürgermeisters, im bisherigen Verfahren. Wir fühlen uns bestärkt: um das Thema zu einem guten Abschluss zu bringen, sollte die Gemeindeposition durch jemand anderen vertreten werden. Der Bürgermeister schadet dem Prozess mehr als dass er hilfreich beiden Vereinen zur Seite steht" bekräftigt der Fraktionsvorsitzende die Haltung seiner Fraktion.
"Das heutige Gespräch hat gezeigt, dass unsere Position richtig war im Grundsatz zum Kunstrasenplatz die gemeinsame Nutzung des Sportzentrums für Fussball und Leichtathletik immer wieder als Ziel zu beschreiben. Wir wollen, dass die unterschiedlichen Interessen und Sportarten ihren Platz im Sportzentrum auch mit einem Kunstrasenplatz haben werden. Wenn aus der Sicht des LCM dazu für den Bereich der Wurfdisziplinen für Übungszwecke entsprechende Anschaffungen und Investitionen notwendig sind, sollten diese im weiteren Beratungsprozess Berücksichtigung finden. Wie der Blau- Weiß hat auch der LCM deutlich gemacht, dass die Übernahme des Eigentums durch die Vereine eine intakte Infrastruktur des Sportzentrums benötigt. Dazu zählt unter anderem auch eine funktionsfähige Flutlichtanlage."
Die SPD bekräftigte, dass nach der nun erzielten Grundsatzeinigung die durch die Gemeindeverwaltung auszuarbeitenden Verträge vor der Vorlage an beide Vereine durch den Gemeindevorstand als Kollegialorgan gehen müssen und nicht auf Verwaltungsebene mit dem Bürgermeister alleine verhandelt werden dürfen. Hierbei sollte nach Auffassung der SPD auch formuliert werden, dass über das Projekt Kunstrasenplatz hinaus verbindliche Termine zwischen allen Nutzern des Sportzentrums festgelegt werden sollten. "Miteinander reden und sich austauschen hilft um partnerschaftlich gemeinsam das Sportzentrum für die unterschiedlichen Sportarten nutzen zu können.
"Um den ordentlichen Zustand des gemeindlichen Eigentums an die beiden Vereine dokumentieren zu können, ist aus unserer Sicht ein durch die Gemeinde in Auftrag gegebenes Übergabegutachten anzufertigen. Nach Abschluss der Bauarbeiten des Kunstrasenplatzes soll dieses im Hinblick auf das Außengelände und vor allem die Tartanbahn überprüft werden. Das schafft Transparenz und Vertrauen, hier ist der bisherige Eigentümer in der Pflicht" fordert Tobias Eckert.
Karl-Leo Schlicht (stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD Fraktion) begrüßte auch ausdrücklich den Ende Juni erzielten Fortschritt, bedauerte jedoch die zukünftige Einschränkung der Nutzung der Gesamtanlage. Man müsse seitens der Gemeinde auch an zukünftige Generationen denken und das es mittel- oder langfristig auch einmal Talente im Bereich der Wurfdisziplinen geben könnte. Die Aufteilung in vier separate Parzellen bedarf noch einer intensiven komplizierter Vertragsgestaltung.
"Es ist noch viel zu tun bis das Sportzentrum mittels Erbbaurecht an LCM und Blau- Weiß übergeben werden kann. Wir sind jedoch guter Hoffnung, dass alle Verantwortlichen sich ihrer Verantwortung bewusst sind und gemeinsam die verschiedenen Interessen in ein Gesamtwerk zur weiteren Zukunft des Sportzentrums Mengerskirchen zusammen gefasst werden können. Diesen Wunsch haben wir bei beiden Gesprächen von den Vereinsvertretern mitgenommen. Wir wollen diesen Weg auch weiterhin positiv begleiten" zieht der Fraktionsvorsitzende Tobias Eckert ein Resümee.